
RIMAL AL WAHIBA WÜSTE
13. Dezember 2017 | Flip
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Treffpunkt für die Fahrt in die Wüste war das kleine Örtchen Al Wasil, wo wir gegen 15.00 Uhr von unseren beiden Guides vom „Nomadic Dessert Camp“ abgeholt wurden. Nach dem wir uns ein Gläschen Schwarz-Tee mit Milch genehmigt hatten und uns mit unseren Guides anfreundeten, wurde als erstes Luft aus unseren Rädern gelassen, damit es bei der Fahrt zum Camp zu keinen bösen Überraschungen kommt. An diesem Tag hatten noch mehrere Gruppen gebucht, welche sich mit ihren Jeeps in einer Reihe aufstellen mussten, um gemeinsam ins Camp zu fahren. Poleposition hatten die Guides.
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Kurz unsere frisch erworbenen Kopftücher zurechtgezupft und schon konnte es losgehen. Nach nur wenigen Metern hatte sich Luk schon mit der Beschaffenheit des Sandes unter unseren Rädern vertraut gemacht und stieg ordentlich in die Pedale. Mit über 70km/h schwamm unser Jeep sprichwörtlich über die Dünnen und staubte die Gruppen, solange diese noch hinter uns waren, ein. Nach einiger Zeit blieben die Guides und wir stehen, damit die restliche Gruppe aufschließen konnte.

Nach der ca. 40 minütigen Rally Dakar für Anfänger trafen wir im Camp ein. Dieses bestand aus ungefähr 20 Palmwedel Hütten. Wir bezogen unsere Hütten und bekamen eine kurze Einführung in das Camp. Die Schlafhütten waren mit dicken Betten ausgestattet und hatten jeweils ein kleines Tischchen und Stühle vor dem Eingang. Strom gab es keinen, dafür aber vor jeder Hütte eine Laterne. Am Boden und an den Wänden der Hütten waren Teppiche, als Schutz vor dem feinen Sand und Sandstürmen ausgelegt. Toiletten und Duschen waren in kleinen Lehmhütten untergebracht.
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Einen Komfort, den wir den restlichen Urlaub in unseren Zelten nicht mehr genossen haben.
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Da es schon Abend war, fuhren wir weiter Einwärts, um den Sonnenuntergang in seiner vollen Bracht zu genießen. Wir stiegen einige Dünnen empor, um den idealen Blick auf das Spektakel zu ergattern. Oben angekommen konnten wir unseren Augen kaum glauben, er war wieder da, dieser eine Moment, wo du alles andere um dich ausblendest, um keine dieser wenigen und vollkommenden Sekunden zu versäumen.
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Das Farbenspiel der untergehenden Sonne, der warme Wind im Haar, die unbekannte Weite und Freunde mit denen man den Moment teilt.
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Wieder im Camp wartete das Abendessen auf uns, bevor wir uns unter dem freien Himmel ans Feuer legten. Der Blick in den Himmel gerichtet, waren die Sterne noch klarer und noch zahlreicher als die Nächte zuvor. Wir schlossen die Augen und genossen den Duft des frisch aufgesetzten Tees.
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Am nächsten Morgen wartete nach dem Frühstück ein tierisches Highlight auf uns. Vor dem Camp stand eine Herde Kamele. Die großgewachsenen Wiederkäuer wurden mit alten Teppichen gesattelt, bevor wir uns eines davon aussuchen durften. Wie bei uns Menschen gibt es auch bei den Kamelen unterschiedliche Charaktere: die Ruhigen, die Lauten, die Freundlichen, die Ängstlichen, die Draufgänger, die Störrischen und die Besonderen. Michi, selbst ein besonderer Typ, endschied sich natürlich für das eine besondere Kamel: ein leicht gereiztes, breitbeiniges, mit Verdauungsstörungen geplagtes, lautes Kamel, welches den sonst gemütlichen morgendlichen Ausritt zu seiner One-Camel-Show machte.
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Fasziniert von den letzten Stunden und Ereignissen, verabschiedeten wir uns von allen und machten uns wieder auf den Rückweg. Wir ließen es uns nicht nehmen abseits der „vorgegeben“ Strecke ein paar Runden zu drehen. Wir schwammen die ein und andere Dünne hoch und rasten auf der anderen Seite wieder nach unten. Immer spannend, wenn man den Scheitelpunkt der Düne erreichte und den Boden nicht mehr erkennen konnte. Nach den ersten zögerlichen Versuchen wollte jeder einmal hinter das Steuer, um eine noch höhere Düne zu befahren.


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