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Königspitze Ost Rinne
12. April 2016 | Flip

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Die Königsspitze (italienisch Gran Zebrù) ist mit 3.851m der zweithöchste Gipfel der Ortler-Alpen und für mich ein absoluter Parade(Ski)berg in puncto Form, Schwierigkeit und Routenwahl. Auch wenn der markante Berg ein wenig im Schatten des Ortler steht, ist und bleibt die Königsspitze meine persönliche Nummer 1.

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Durch das instabile Wetter in den letzten beiden Wochen, nutzten wir die erste Wetterbesserung für die Besteigung und nahmen uns von der Arbeit spontan frei.

 

Um 5.00 Uhr ging es ausgehend von der Talstation in Sulden auf 1.900m los.

Backpacking Azorenreise

Unsere Tourenwahl fiel auf die 40 - 45° steile Ost Rinne, welche bei optimalen Verhältnissen eine Menge Spaß während der Abfahrt verspricht. Es dauerte ca. 1.5h bis wir beim Einstieg der eigentlichen Rinne auf 2.900m waren. Von der Einstiegstelle aus kann man nur ein recht kurzes Stück der ca. 500m langen Rinne sehen, da nach einigen Metern bereits die erste Engstelle mit ca. 2.5m die Sicht auf den weiteren Verlauf der Rinne versperrt.

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Wir schnürten unsere Ski auf den Rucksack und stiegen durch diese Engstelle und dann einen wieder breiterer werdenden Hang empor. Nach kurzer Zeit ging auch schon die Sonne hinter uns auf und tauchte die umliegenden Berge in ein wärmendes Rot, womit sie uns ein paar unbeschreibliche Momente in der traumhaften Kulisse der Ortler-Alpen bot. Wir stapften weiter bis am Ende des Hanges, wo es durch eine weitere Engstelle hinauf ging, bevor die Rinne nach links über eine Schneekante in flacheres Gelände übergeht.

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Anschließend mussten wir ansteigend nach links queren (etwa 35 Grad), bis zum markanten Schneefeld am langgezogenen Gipfelhang, wo von links der Normalweg vom Val Cedec heraufführt.

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Wir machten eine kleine Pause und genossen die schöne Aussicht auf den zerklüfteten Suldengletscher, der schon von einigen Tourengehern an diesem wunderschönen Morgen befahren wurde. Da wir beide recht gut in Form waren, konnten wir den Aufstieg in vollen Zügen genießen. Einen Schritt nach dem anderen stapften wir am linken Rand den 45 Grad steilen Hang empor.

 

Anschließend über ein flacheres Gelände bis unter die Gipfelfelsen (Dort bestünde die Möglichkeit für ein eventuelles Ski Depot). Mit den Skiern auf dem Rucksack gingen wir über eine kleine steile Rinne direkt bis zum Gipfel.

Überglücklich standen wir nach nicht ganz 4 Stunden am Gipfel der Königspitze und konnten den unbeschreiblichen Ausblick genießen. Die imposante Nordwand fiel direkt vor unserer Nase nach Sulden ab, der mächtige König Ortler vor uns und eine Großzahl der bekannten Berge der Westalpen zeigten sich im Schein der weiter aufsteigenden Sonne.

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Nach einer kurzen Rast und etlichen Gipfelfotos, schnallten wir unsere Skier an und fuhren über den Gipfelgrat in die kleine, steile Rinne ein. Im oberen Teil war die Schneedecke noch ziemlich hart gefroren, was die Abfahrt nicht unbedingt erleichterte. Höchst konzentriert versuchten wir jeden Schwung präzise zu setzen, da ein Sturz in diesem Gelände zu einem sicheren Absturz geführt hätte. Erst bei der Einfahrt in die Ost Rinne ließ die Anspannung etwas nach, da dort der Schnee aufgrund der günstigen Ausrichtung des Hanges etwas weicher wurde. Ab da an erwartete uns eine Traumabfahrt, mit frischem Pulverschnee! Schon während des Aufstiegs hatten wird uns auf diesen Streckenteil gefreut. Ein Traum.

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Nach nicht einmal einer Stunde Abfahrt waren wir schon wieder am Auto angekommen, wo wir uns noch eine Tasse Kaffee gönnten.

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Eine heiße Dusche später, waren wir schon wieder bei der Arbeit und konnten den Tag gemütlich ausklingen lassen.

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Ausgangspunkt: Talstation Sulden 1.900m

Höhenmeter: 1.950 Hm

Gehzeit: 3:45 h

Abfahrt: 1:00 h

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KÖNIGSPITZE

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