top of page

Exotischer Kurztrip
19. August 2016 | Lugo

​

 

Bei meinem Anflug auf Marokkos Hauptstadt Marrakesch, konnte ich mir kaum vorstellen drei Tage später auf über 4.100m mit Daunenjacke und Wollmütze zu stehen. Wie bereits ein Jahr zuvor kam mir die Schwüle beim Gang aus dem Flugzeug recht erdrückend vor. Dies lag wahrscheinlich daran, dass ich zum einen bei Temperaturen um die 35° unausstehlich werde  und zum anderen dass ich obwohl es erst Mitte Oktober war, bereits einige Skitouren hinter mir hatte.

​

Unser bereits von zu Hause vorbestelltes Taxi, brachte uns wohlbehalten im Bergdorf Imlil im Hohen Atlas Gebirge an. Die zweistündige Autofahrt war sehr abwechslungsreich und bot uns bereits erste Eindrücke in die bezaubernde Landschaft Marokkos. Wie ich es schon von der marokkanischen Gastfreundschaft gewohnt war, versuchte der Besitzer unserer Riad,  alles so komfortabel wie möglich zu gestalten: Begrüßungstee,  Kekse, Obst und ein gratis Upgrade auf ein größeres Zimmer – oh wie habe ich dieses Land vermisst!

​

Nach einem kleinen Spaziergang in Imlil, einigen Tassen Tee und den restlichen Besorgungen für die lange Besteigung auf den Jbel Toubkal, genossen wir die Abendstimmung auf der Terrasse des Riads bei einer köstlichen Tajine, begleitet von den Rufen des Muezzin.

Aufstieg Refuge des Mouflon
Maultiere, Teppichverkäufer und frischer Orangensaft

​

 

Nach einem üppigen marokkanischen Frühstück, starteten wir in aller Gemütlichkeit unsere erste Etappe auf die in 3.150m gelegene Refuge des Mouflon Hütte. Vorbei am Dorf Aroumd stiegen wir durch das Hochtal Mizane auf Maultierpfaden hoch bis zum Marabout-Heiligtum Sidi Chamharouch, wo wir unsere erste Pause mit frisch gepresstem Orangensaft ausklingen ließen.

Die Wanderung zur Refuge des Mouflon zieht sich mit 11km und 1.500hm entsprechend in die Länge und ist wahrscheinlich eine der wenigen Wanderwege und Maultierpfade weltweit, wo man unterwegs Teppiche bei einheimischen Händlern kaufen kann.

​

Gegen Nachmittag sind wir wohlbehalten und gut gelaunt auf der in 3.150m Höhe gelegenen Schutzhütte angekommen.

Jbel Toubkal
Gewaltiger Ausblick vom höchsten Berg Nordafrikas

​

 

Frühmorgens starteten wir voller Erwartungen unseren Aufstieg zum Jbel Toubkal. Im Schein der Stirnlampe und bei  fröstelnden Temperaturen, stiegen wir die erste steile Schotterrampe empor, ehe uns die Sonne das erste Mal auf 3.600m mit ihren Sonnenstrahlen erwärmte. Unschwer ging es durch Schotter und einzelne Schneereste weiter bis auf ca. 4.000m, wo uns auf dem Sattel zwischen dem West und Hauptgipfel eine unbeschreibliche Aussicht geboten wurde. Die sanften Hügel der umliegenden Berge und die von weitem erkennbare Wüste boten in dem morgendlichen Licht eine gewaltige Stimmung.

​

Die letzten 167 Höhenmeter führen über den Westgrad Richtung Hauptgipfel.

Bei traumhaftem Wetter ließen wir den Auslöser unserer Spiegelreflex Kamera den 360° Rundblick auf Berberdörfer, Oasen, Wüste und die in der Ferne liegende Hauptstadt Marrakesch einfangen.

 

Wann hat man schon so einen unvergleichlichen Ausblick?

 

Am selben Tag stiegen wir noch die 2.500hm und 15km bis zu unserem Ausgangspunkt Imlil ab. In den darauffolgenden Tagen entspannten wir an der Atlantikküste in Essaouria, bevor wir uns für weitere drei Tage in das Getümmel von 1001 Nacht in den Souks von Marrakesch begaben.

bottom of page