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#rebeatransalp
31. August 2016 | Lugo

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Wenn ich’s könnte, würde ich mir wohl des Öfteren an den Wochenenden ins Gesicht schlagen. Meine eigene Schnapsidee hatte einmal mehr zur Folge, dass ich viel früher als üblich aus dem Schlaf gerissen wurde.

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Es war Samstag, 02:55 Uhr und mein Wecker klingelte. Keine Stunde später fand ich mich mit zwei weiteren verrückten Nachtläufern, bei völliger Dunkelheit auf dem Weg Richtung Vermoi Spitze wieder. Das Wochenende versprach einmal mehr,  alles andere als erholsam zu werden!

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Pünktlich zum Sonnenaufgang standen wir auf dem wunderbaren Gipfel, auf 2.929m und genossen die ersten Sonnenstrahlen, welche die umliegenden 3.000er in ein warmes Rot tönten und für einen unvergesslichen Moment sorgten.

Der Graus über die bevorstehende Etappe war mir ins Gesicht geschrieben. Verband ich den Abstieg von der Vermoi Spitze über die Panauderalm nach Schnals, mit einem nicht enden wollenden Kindheitstrauma.

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Doch das unbeschreibliche Gefühl auf fast 3.000m den Sonnenaufgang genossen zu haben, trug meine Füße, laufend, die 15km und 1.700hm hinunter nach Vernagt, wo wir gezwungener Maßen unsere erste Pause einlegen mussten. Irgendwie hatte ich wohl im Halbschlaf die falschen Laufsocken angezogen, was ich beim Abstieg des Öfteren durch schmerzhafte Knöchel-Steinkontakte zu spüren bekam.

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Nach einer Laufsocken Shoppingtour und der Aufstockung unseres „Transalp“-Teams konnte es weitergehen. Die nächste Etappe führte uns durch einen lichten Lärchenwaldgürtel ins Tisental, hinauf zum Niederjoch. Auf den letzten steilen Metern wurde ich wohl mehr von Kings of Leons „Sex on fire“, als von meinen eigenen Beinen getragen. Wohlverdient genossen wir in der Similaunhütte Pfifferling-Knödel und Tiroler Greastl.

 

Das spendierte Schnapsl von einem Bekannten durften wir beim Abstieg Richtung Vent immer wieder „genießen“ und es wanderte weiter bis in unsere Beine.

Da wir sehr gut im Zeitplan lagen und ganze 2,5 Stunden früher als geplant an der Martin Busch Hütte ankamen, legten wir uns, umgeben von den mächtigen Spitzen des Similauns, Hinterer Schwärze, Mutmalspitze und westlicher Marzellspitze, in eine duftende Alm Wiese. Der atemberaubende Ausblick auf die massiven Gletscherberge, ließ uns bereits über neue Projekte philosophieren und die mittlerweile recht müden Beine vergessen.

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Eineinhalb Stunden und zwei Traubenzucker später hatten wir unsere eigene  „Mini-Transalp“ geschafft und waren selbst überrascht wie „locker“ wir die 43,5km, 4.000hm im Aufstieg und 3.000hm im Abstieg, überstanden haben.

Ganz ohne Blessuren haben wir vier die Tour allerdings nicht überstanden. Einer von uns hat eine kleine Unachtsamkeit beim Abwärtslaufen mit einem Sturz bezahlt. Er ist mit einer Schienbeinprellung und einem Kratzer auf der Sonnenbrille glimpflich davongekommen. Dies hat er seiner Aussage nach, seinen katzenähnlichen Reflexen zu verdanken.

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Hätte unser Abend in Hoch-Vent möglicherweise nicht an der Theke des einzigen geöffneten Aprè-Ski Lokals geendet, wäre uns am nächsten Morgen das Aufstehen sicherlich um einiges leichter gefallen.

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Gegen Mittag fuhren wir mit dem Bus nach Oetz und verbrachten den Nachmittag am wunderschönen Piburger See, ehe wir am Abend bei einem schmackhaften nepalesischen Essen in Innsbruck unser gemeinsames Abenteuer Revue passieren ließen.

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Erschöpft, aber mit einem Lächeln auf den Lippen, fiel ich gegen Mitternacht in mein Bett. Geflasht von den vielen Highlights der letzten beiden Tage, tauchte ich nach wenigen Minuten ins Land der Träume ein.

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Montag, 6 Uhr früh, die Augenlieder waren noch sichtlich schwer. Eine Tasse, zwei Tassen Kaffee und meine Körper kam langsam wieder in Schwung. Der Alltag, die Arbeitswoche, begann. Die Glieder noch leicht verkatert, kribbelte es schon wieder in meinen Beinen und in Gedanken schweifte ich schon wieder zu nächsten Projekten.

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„Mini-Transalp“ du wirst nicht meine letzte Schnapsidee gewesen sein!

Liveticker: Latsch nach Vent
27. August 2016 | Lugo

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Wie besucht man am besten einen guten Freund und rebea.rocks Akteur in Innsbruck? Genau, indem man zu Fuß von Latsch nach Vent läuft und dann mit Bus und Bahn nach Innsbruck fährt :)


So oder ähnlich könnte die Ausrede zu unserem heutigen Micro-Abenteuer klingen. Oder ist uns doch einfach oft nur Langweilig?


Auf jeden Fall wollen wir heute unsere eigene kleine Transalp von Latsch im Vinschgau nach Vent in Sölden starten. Ausgehend von Tarsch über die Vermoi Spitze, nach Schnals, Similaunhütte bis hinunter nach Vent, wo wir hoffentlich nach 43km und über  4.500hm wohlbehalten ankommen, ehe es am Sonntag mit den Öffis nach Innsbruck zum gemeinsamen nepalesischen Abendessen geht.


Wir werden euch dieses Mal, ob ihr nun wollt oder nicht, mit einem Livebericht über unsere Etappen-Erfolge, unsere Schmerzen und unsere Erlebnisse, seien sie auch noch so unschön, auf dem Laufenden halten. STAY TUNED!

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