
Willkommen in Persien
25. Juli 2016 | Lugo
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Was denkt man über ein Land und deren Leute welches immer wieder in den Schlagzeilen bezüglich Atombomben, internationale Sanktionen und Frauenrechte ist? Genau, das Falsche.
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Wir hatten uns selbstverständlich bereits vorab genau über die Sicherheit im Lande informiert. Im Internet stießen wir auf hauptsächlich positive Reiseberichte und vor allem lobte jeder die überaus freundlichen und hilfsbereiten Iraner.
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Massoud, unsere Ansprechperson vor Ort kontaktierte ich per Mail. Der Schriftverkehr war äußerst karg, da sein Englisch sehr gebrochen schien.

Am internationalen Flughafen von Teheran empfing uns ein schmächtiger, kleiner Mann, mit einem breiten Grinsen welches unter seinem Schnurrbart herausstrahlte. „Welcome to Iran my friends“, begrüßte er uns im fast perfekten Englisch. Es war Massoud.
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Auf der zwei stündigen Autofahrt nach Polour, erhielten wir einen kurzen aber intensiven Crashkurs in Sachen Kultur, Frauen und dass die Uhr in Iran anders tickt als es uns die Medien in Europa vermitteln.
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Iran ist ein modernes Land. Die Grünstreifen an den Straßen rund um Teheran schienen von den Gärtnern vom Botanischen Garten Schloss Trautmannsdorf in Meran herausgeputzt worden zu sein. Kein Müll, kein Dreck! Die Hochhäuser in Teheran zeigen von einer modernen Metropole.

In Polour angekommen, wurden wir von Massouds Frau herzlich aber sehr diskret begrüßt. Sein Wohnzimmer war Essraum und Aufenthaltsraum in einem. So kam es auch, dass wir die wunderbaren und mit liebe zubereiteten iranischen Gerichte nicht alleine sondern gleich mit seiner ganzen Familien am Boden sitzend genossen. Es wurden Kartentricks ausgetauscht, gelacht und uns versucht mit Händen und Füßen mehr über ihre Kultur zu erzählen.
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Aber nicht nur die wunderbare Familie von Massoud begrüßte uns herzlich, auch auf den Straßen von Polour und später auch in der 10 Millionen Metropole Teheran wurden wir immer wieder angehalten und von den Einheimischen in Gesprächen verwickelt. „Thank you for visiting Iran“ oder „Welcome my friends“ tönte es immer wieder aus Geschäften oder Autos an denen wir vorbeiliefen.
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Der größte Unterschied zu anderen Ländern die ich bisher bereist hatte, ist vor allem jener, dass es in Iran niemand wirklich ums Geld ging. Es wurde einem aus Gastfreundschaft weiter geholfen oder Informationen gegeben, nicht um des Geldes willen.
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Bleibt nur zu wünschen, dass dieses Land mit der Aufhebung der Sanktionen und der Verwestlichung diese wunderbare Eigenschaft nicht verliert. Eine Gastfreundschaft die wir bisher noch nirgends so intensiv und selbstlos erleben durften!
