Test: Down Ski YW8 89
- Lugo
- 11. Mai 2016
- 3 Min. Lesezeit

Vor eineinhalb Jahren bin ich per Zufall auf die recht junge Firma Down-Ski aus der Schweiz gestoßen. In der Freeskier Community freeskiers.net fand ich zu den Freeride Skiern des Schweizer Herstellers einen eigenen Thread - schnell lies ich mich von einigen Forum Mitgliedern von den Geometrien und Merkmalen der Skier überzeugen.
Zu den herausragenden Eigenschaften und der top Verarbeitung der Skier kam noch dazu, dass sie um 30-40% günstiger sind als vergleichbare Highend Produkte der Konkurrenz.
Kurzerhand bestellte ich noch am selben Tag meine ersten Freetourer und konnte ein halbes Jahr später auch meinen Tourenpartner von der Marke Down überzeugen.
Im März 2016, eine Woche vor unserem Iran Trip, bekamen wir nach einer Sponsoring Anfrage vom Down Ski Gründer Georg die Nachricht, dass er uns gerne für die Reise mit dem YW8 89 aus der Serie Superlight Touring unterstützen würde. Gespannt erwarteten wir die neuen Skier mit einer Mittelbreit von 89mm.
Zu den Eigenschaften: Skilänge: 172cm Sidecut: 108-89-95 Radius: 29m im Schaufelbereich, 55m unter der Bindung, 35m Skiende
Gewicht: 1200g

Setup: Schuhe: Dynafit Vulcan TF, Salomon MTN, Dynafit TLT6 Performance Bindung: Dynafit TLT Speed Radical
Der Sidecut des Skis scheint auf dem ersten Moment etwas unproportioniert, doch gerade dieses geniale Konzept der Firma macht diesen Ski einzigartig in seinem Fahrverhalten. Sind wir es von den traditionellen Herstellern gewohnt, stark taillierte Skier zu fahren, erinnert der Down Ski eher an die geraden Latten der 90er Jahre.
Das Konzept nennt sich LRC (Long Radius Concept) und bringt für jeden Skitourengeher außerhalb der Piste einige Vorteile mit sich. Durch seine recht schmale Schaufelbreite im Verhältnis zur Ski Mitte, lässt sich der Ski durch alle erdenklichen Schneearten recht einfach kurven und verringert durch die spärliche Taillierung das verkannten und ausreißen der Skier in schlechten Schneeverhältnissen.
Selbst Bruchharsch ist im Vergleich zu anderen normal taillierten Skiern angenehmer zu fahren.
Für den nötigen Auftrieb im Tiefschnee sorgt ein nicht zu kurz geratener Rocker, wobei das “Surfgefühl” durch die 89 Millimeter Mittelbreite natürlich relativ limitiert ist.
Ein zusätzlicher Vorteil des LRC ist, dass die Kanten der Skier im harten Schnee durch die mäßige Taillierung mehr Halt finden und man steht’s einen satten Kantendruck verspürt – welcher im steilen Gelände für mehr Sicherheit sorgt.

Aufbau
Mit seinen 1200 Gramm zählt der Down YW8 89 sicherlich nicht zu den leichtesten Tourenskiern die es zurzeit auf dem Markt gibt. Doch im direkten Vergleich mit den anderen Skiern dieser Gewichtsklasse schlägt er diese im Fahrverhalten um Mailen. Die perfekte Kombination aus durchgehendem Paulownia Holzkern, Flax- und Karbonfasern verleihen dem Ski trotz seiner 1200 Gramm ein beeindruckendes Fahrverhalten, welches ich bisher nur von weit schwereren Skiern kannte.
Als zusätzlicher Clou haben die Entwickler ein weißes Topsheet eingearbeitet, welches bei jeder Schneeart dafür sorgt, dass sich das Gewicht im Aufstieg nicht erhöhen kann.
Trotz des recht niedrigen Gewichts wurde im Vergleich zu anderen Herstellern, bei der Qualität von Kanten und Belag nicht gespart. Der Ski verfügt über durchgehend recht dicke Freeride taugliche Stahlkanten und der schwarze Belag ist recht unempfindlich auf Beschädigungen.
Fahrverhalten
Wir haben den Ski mittlerweile in unzähligen Situationen testen können: bei 40cm Pulver in Lasem - Iran, bei windverblasenem Schnee am Damavand, Firn- und Bruchharschabfahrten von diversen Hausbergen und auch in der Ostrinne der Königsspitze.
Bei unserer Abfahrt vom Damawand, bewährte sich der Down Ski YW8 89 trotz schwerem Gepäck und stetig wechselndem Untergrund als treuer Begleiter. Er zog straff auf der Kante bei hartem Schnee und gab sofort vollstes Vertrauen im Steilgelände, ohne spezielle Eigenheiten bzw. Macken an den Tag zu legen. Kein übermäßiges Flattern, satter Kantendruck ohne zu großen Kraftaufwand – in jenem Maße, wie man es eben von einem eher leicht gehaltenen Tourenski heutzutage verlangen kann.
Fazit
Wir haben uns mittlerweile in den neuen Down Ski regelrecht verliebt. Er hat uns bei unseren letzten Touren immer wieder bewiesen, dass er sich im Firn bis Sulzschnee genauso wie in den anderen Untergrundformen angenehm steuern lässt: Ohne großen Kraftaufwand oder Lageveränderung.
Neben dem YW8 89 fahren wir bereits in der zweiten Saison den breiteren Freetourer YW8 102 mit 102mm Mittelbreite. Mit 1400 Gramm pro Ski und einer Länge von 179cm hat uns der breitere Down Ski bereits auf einigen unvergesslichen Tiefschneeabfahrten begleitet.
Eventuell können beide Skier gerne auf Anfrage bei uns besichtigt werden.
Down Ski können aktuell nur über die offizielle Webseite www.downskis.com gekauft werden. Dies trägt dazu bei, dass die Skier im Vergleich zu anderen Marken um einiges günstiger angeboten werden. Als zusätzliches Angebot bietet Down die Möglichkeit, bereits im Sommer im sogenannten PreOrder, die Skier der neuen Saison, mit einem zusätzlichen Skonto zu erwerben.
Alle Down Ski werden in der EU produziert und werden vom kleinen Team rund um Gründer Georg selbst entwickelt und designt.
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