KASHMIR FREERIDE 2
- Lugo
- 1. Nov. 2015
- 2 Min. Lesezeit
Teil 2: Treeruns und Heliskiing
Als ich frühmorgens aus dem Fenster blickten, war der Anblick des 80cm Neuschnees weit angenehmer, als jener, in einem Doppelbett mit nur einer Bettdecke, neben meinem Kollegen aufzuwachen.
Treffpunkt war gegen 9 Uhr bei der Talstation der Gulmarg Gondola. Dort empfingen uns Einheimische mit Kashmiri mit Tee, Kaffee oder „originals Sunglasses“. Letzteres erinnerte eher an einem Badeurlaub in Rimini oder Lignano, als an Freeriden im Himalaya.
Unser Freeride Abenteuer begann mit Treeruns durch die teilweise dichten aber sehr steilen Wälder Gulmargs und endete meist auf der Straße nach Tulmarg. Dort wurden wir nach einer kurzen Rast immer wieder vom selben Taxifahrer aufgegriffen. Ski und Snowboard wurden ohne Befestigung in den Gepäckskorb auf das Autodach gelegt und wir zu 5 plus Fahrer ins Auto gepresst. Indische Popmusik, verschneite Straßen, hängengebliebene Autos und rasante Überholmanöver machten aus jeder Taxi-Fahrt ein eindringliches Erlebnis.
Die viel zu milden Temperaturen und der für Gulmarg verhältnismäßig wenige Schnee, hatte zufolge, dass sich unsere Abfahrten nur auf ein kleines Gebiet beschränkten.
Der letzte Run dieses Tages endete am frühen Nachmittag in dem nahegelegenen Dorf Tulmarg, beim Mittagessen und Kashmiri Tee mit Einheimischen.
Am Abend traf man sich bei Bier in der Lodge von Kashmir Heliskiing, besprach den nächsten Tag und wurde je nach Können den entsprechenden Guides zugeteilt.
Auf die nächsten beiden Tage freuten wir uns wie die Affen auf dem frischen Müll vor unserm Hotel. Endlich wurde ein Jugendtraum war: Heliskiing!
Ziemlich nervös standen wir um 8 Uhr morgens mit unserem neuen Guide Mustapha und Maik, einem waschechten und von sich recht überzeugten Ami, neben dem Heli und hörten uns aufmerksam die Anweisungen des Piloten an.
Insgesamt vier Teams zu jeweils vier Skifahrern plus einen Guide waren mit demselben Heli unterwegs. Steile Abfahrten durch lichtem Wald, Pussy Bowls – wie sie so schön von den Guides genannt wurden und einige alpine Abfahrten machten die zwei Tage Heliskiing zu einem besonderen und unvergesslichen Erlebnis. Unzählige Eindrücke der alpinen Landschaft, das traumhafte Wetter, der Blick auf den 8.126 m hohen Nanga Parbat, singende und tanzende Kashmiri Guides (Bollywood lässt grüßen!), die gute Laune aller Beteiligten, eine halbstündige Ski-Suche und der frisch eingeflogene Lunch, werden diese 20 Runs unvergesslich machen.
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